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REDE-Informanten: Auswahlkriterien

bearbeitet von Salome Lipfert

Für das REDE-Projekt wurden insgesamt drei Informantengruppen berücksichtigt:

  • Gruppe 1 (G1): männliche Informanten, mindestens 65 Jahre alt, v.a. manuell berufstätig
  • Gruppe 2 (G2): männliche Informanten, zwischen 45 und 55 Jahre alt, Polizeibeamte
  • Gruppe 3 (G3): männliche Informanten, zwischen 18 und 23 Jahre alt, v.a. Abiturienten und Studenten

Die Kerngruppe der REDE-Informanten ist Gruppe 2. Diese Informantengruppe wurde zwischen 2003 und 2007 für das BKA-Projekt Sammlung, Aufbereitung und Bereitstellung von Daten für die Dialektdatenbank gefärbter Standardsprache (kurz: DIGS) untersucht. Hierbei handelt es sich um Polizeibeamte, von denen Aufzeichnungen von Notrufgesprächen sowie die Vorlesesprache der Fabel „Nordwind und Sonne“ erhoben wurden (vgl. dazu die REDE-Aufnahmesituationen). Zudem füllten die Gewährspersonen eine verkürzte Version des Fragebogens zur sprachlichen Prägung aus.

Für das REDE-Projekt wurde diese Kerngruppe um die Gruppen 1 und 3 erweitert. Für die Gruppe 1 und 3 wurden folgende Aufnahmesituationen erhoben: Vorlesesprache, das leitfadengesteuerte Interview mit einem Explorator/einer Exploratorin, das Freundesgespräch mit einem vertrauten Gesprächspartner und die Übertragung der 40 Wenkersätze in die intendierte Standardsprache sowie in den intendierten Ortsdialekt (vgl. REDE-Aufnahmesituationen). Zudem wurden die Informanten gebeten, einen Fragebogen zur sprachlichen Prägung auszufüllen und sich mittels einer Antwortskala selbst einzuschätzen.
Für die Informanten der Gruppe 2, für die im Rahmen des DIGS-Projekts bereits die Vorlesesprache und Notrufgespräche erhoben wurden, fand eine Nacherhebung statt. In dieser Nachererhebung wurden das leitfadengesteuerte Interview mit einem Explorator/einer Exploratorin, das Freundesgespräch mit einem vertrauten Gesprächspartner und die Übertragung der 40 Wenkersätze in die intendierte Standardsprache sowie in den intendierten Ortsdialekt erhoben. Auch sie füllten den Fragebogen zur sprachlichen Prägung aus. Somit liegen für die Informanten aus Gruppe 2, die bereits am DIGS-Projekt beteiligt waren, zwei Fragebogen vor.

Für alle REDE-Informantengruppen galt das Kriterium der Ortsfestigkeit, das heißt, Eltern und Großeltern sollten möglichst aus dem Untersuchungsort selbst oder einem nahegelegenen Ort derselben Dialektregion stammen. Obwohl dieses Kriterium die Akquise insbesondere für die Gruppe 3 aufgrund der hohen Mobilität der Eltern erschwerte, gelang es, ausschließlich Sprecher zu finden, deren Primärsozialisation innerhalb eines Dialektgebiets stattfand. Zusätzlich sollten die Informanten nicht länger als ein Jahr an einem anderen Ort gelebt haben.